Die Bucht

In „Die Bucht“ begleiten Zuschauer Ric O’Barry auf seiner Mission, die grausame Delfinjagd in Taiji, Japan, zu dokumentieren. Früher als Trainer der Delfine für die „Flipper“-Serie bekannt, wandelte sich O’Barry nach einem traumatischen Erlebnis zum Aktivisten. Der Film veranschaulicht nicht nur O’Barrys Transformation, sondern wirft auch ein Licht auf die dunklen Praktiken der Delfinjagd. Durch seine Linse erfahren wir von einer Stadt, die auf den ersten Blick ihre Liebe zu Delfinen und Walen zelebriert, während im Verborgenen eine erschütternde Realität wartet.

Die Bucht - The Cove
Dauer: 90 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Louie Psihoyos
Produzenten: Fisher Stevens, Paula DuPré Pesman
Hauptdarsteller: Richard O’Barry, Louie Psihoyos, Paul Watson
Nebendarsteller: Isabel Lucas, Hayden Panettiere, Hardy Jones
Studio: Lionsgate
Sprachen: Deutsch, English

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Mit einer Mischung aus Mut und Kreativität schafft es das Filmteam, die Abschottung der Tatorte zu überwinden und das unfassbare Leid der Delfine festzuhalten. Diese Enthüllungen führen zu einer spannungsgeladenen Auseinandersetzung mit lokalen Fischern und Behörden, die alles daransetzen, ihre Aktivitäten geheim zu halten. „Die Bucht“ leistet somit Aufklärungsarbeit und regt zu Diskussionen über Umweltschutz und Tierrechte an. Durch die Verwendung innovativer filmischer Techniken gelingt es dem Film, eine kraftvolle Botschaft zu senden und gleichzeitig zu unterhalten.

Besetzung, Regie und Drehorte

Regisseur Louie Psihoyos schuf mit „Die Bucht“ einen aufsehenerregenden Dokumentarfilm, der 2009 die Kinos eroberte. Dabei folgt der Film Richard O’Barry, einem ehemaligen Delfintrainer, und anderen Aktivisten, die sich gegen die Delfinjagd in Japan engagieren. Zur Besetzung gehören neben O’Barry auch Hardy Jones, Michael Illiff, und Captain Paul Watson, die alle für ihren Einsatz im Tierschutz bekannt sind. Der Film, produziert von Fisher Stevens und Paula DuPré Pesman, überzeugt durch seine eindrucksvolle Kameraarbeit von Brook Aitken und den Schnitt von Geoffrey Richman.

Die Musik von Joshua Ralph unterstreicht die emotionale Wirkung des Films. Die Premiere des Films stieß auf Herausforderungen; so wurde die erste kommerzielle Aufführung in Tokio unter Polizeischutz durchgeführt. Trotz anfänglicher Proteste wurde „Die Bucht“ in Japan letztendlich ein Erfolg. Mit über 25 Auszeichnungen, darunter der Oscar für den besten Dokumentarfilm, hat „Die Bucht“ weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Akademie ehrte den Film 2010, und auch bei anderen Preisverleihungen wie den Genesis Awards und den Directors Guild Awards wurde der Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Handlung & Inhalt vom Film „Die Bucht“

Ric O’Barry, ehemals Delfin-Trainer, wandelte sich zum Aktivisten, um die Delfinjagden in Taiji, Japan, zu dokumentieren. In den 1960ern fing und trainierte er Delfine für die Serie „Flipper“, was weltweit Begeisterung für Delfine auslöste. Doch als eines der Tiere in seinen Armen durch das willentliche Schließen seines Blaslochs starb, änderte O’Barry seine Sicht auf die Gefangenschaft von Delfinen. Er sah dies als Akt der Grausamkeit und setzte sich fortan für die Befreiung der Delfine ein. Seine neue Mission führte ihn sogar ins Gefängnis, als er versuchte, einen gefangenen Delfin zu befreien.

Louie Psihoyos und sein Team folgen O’Barry nach Taiji, einem Ort, der scheinbar Delfine und Wale verehrt. Doch hinter den Kulissen findet eine brutale Jagd statt, bei der Delfine in eine abgelegene Bucht getrieben und getötet werden. Diejenigen, die nicht an Aquarien verkauft werden, enden als Fleisch in Supermärkten – trotz der hohen Quecksilberbelastung. Die lokale Regierung unterstützt diese Praktiken, während die japanische Öffentlichkeit größtenteils ahnungslos bleibt. Einige Stadträte von Taiji fordern sogar, Delfinfleisch aus Schulmensen zu verbannen.

Der Widerstand

Die Filmemacher stoßen auf massiven Widerstand. Fischer, Polizei und Behörden verhindern jeden Versuch, die Tötungen zu filmen. Doch Psihoyos, O’Barry und ihr Team lassen sich nicht abschrecken. Mit innovativer Technik gelingen ihnen heimliche Aufnahmen des blutigen Treibens in der Bucht. Die Enthüllungen schockieren selbst jene, die versuchen, die Vorgänge zu leugnen. Einem japanischen Beamten, der die Vorfälle herunterspielt, werden die Aufnahmen vorgespielt, woraufhin er spürbar erstarrt.

Der Film enthüllt zudem Japans Versuche, durch finanzielle Anreize Stimmen für den Walfang in der Internationalen Walfangkommission zu kaufen. Trotz des Austritts von Dominica aus der IWC gelingt es Japan, andere Nationen für seine Walfangagenda zu gewinnen. Psihoyos konfrontiert einen japanischen Beamten mit den schockierenden Bildern, was den Film zu einem kraftvollen Moment führt. Kurz darauf unterbricht O’Barry eine Jahrestagung der IWC, indem er die Aufnahmen öffentlich zeigt.

O’Barrys Aktion bei der IWC verdeutlicht die Dringlichkeit seines Anliegens. Mit einem Fernseher, der die Gräueltaten zeigt, direkt an seiner Brust, konfrontiert er die Anwesenden mit der Realität der Delfinjagd. Sein mutiger Schritt, die Aufnahmen während der Sitzung zu präsentieren, endet zwar mit seinem Rauswurf, doch sein Ziel, Aufmerksamkeit zu erregen, erreicht er. Der Film „Die Bucht“ zeigt ungeschönt die Schattenseiten der Delfinjagd und setzt ein starkes Zeichen für den Tierschutz.

Fazit & Kritiken zum Film „Die Bucht“

Louie Psihoyos gelingt mit „Die Bucht“ ein meisterhaftes Werk, das gekonnt die Grenzen zwischen aufklärerischem Dokumentarfilm und spannendem Abenteuer verwischt. Der Film folgt Ric O’Barry, der sich von einem Delfin-Trainer der berühmten „Flipper„-Serie zu einem unermüdlichen Aktivisten wandelt. Sein Einsatz beleuchtet ein dunkles Kapitel des Delfinfangs im japanischen Taiji, wo jährlich tausende Delfine einem grausamen Schicksal entgegengetrieben werden. Diese erschütternde Enthüllung über die Praktiken in einer abgeschiedenen Bucht, gesichert durch eine Klangmauer, die die Delfine in die Enge treibt, zeigt Psihoyos’ Fähigkeit, ein ernstes Thema eindringlich darzustellen.

Der Regisseur nutzt geschickt Elemente des Thrillers, um seine Botschaft einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Durch den Einsatz versteckter Kameras, schneller Schnitte und eines packenden Soundtracks schafft er es, die Zuschauer in den Bann zu ziehen und gleichzeitig aufzurütteln. Der filmische Stil dient dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern verleiht dem ernsten Anliegen Nachdruck. Die intensive Inszenierung mündet in einem hochdramatischen Finale, das die Zuschauer nicht kalt lässt und die Brisanz des Themas unterstreicht.

„Die Bucht“ konfrontiert uns ungeschönt mit der Realität der Delfinjagd in Japan und wirft ein kritisches Licht auf die Mitverantwortung der internationalen Gemeinschaft. Der Film deckt auf, wie Delfinfleisch, belastet mit hohen Quecksilberwerten, jahrelang unbemerkt Teil des Speiseplans in japanischen Schulen war. Diese Enthüllung, zusammen mit dem Widerstand der Behörden und der Ignoranz gegenüber dem Leid der Delfine, zeigt die Dringlichkeit des Themas. Psihoyos und O’Barry bieten mit diesem Film nicht nur Einblicke in eine versteckte Tragödie, sondern rufen auch zum Handeln auf, was „Die Bucht“ zu einem unverzichtbaren Beitrag im Kampf für den Umweltschutz und die Tierrechte macht.

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